Da ich selbst monatelang nach Berichten über Brustverkleinerungs-OPs und dabei insbesondere in der Tschechischen Republik (TR) bei Dr. Solc gesucht habe, möchte ich jetzt für alle Suchenden meine Erfahrungen über meine inzwischen erfolgte OP schildern.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich ganz am Anfang darüber nachgedacht habe, die OP in Deutschland durchführen zu lassen. Ich holte mir entsprechende Informationen und Kostenvorstellungen ein und war zunächst ganz schön überrascht, dass der Eingriff doch soooo teuer ist (5000-6000,- ). Trotzdem dachte ich zunächst darüber nach, einen Kredit aufzunehmen und den Eingriff hier in Deutschland machen zu lassen.
Nun begann ich darüber nachzudenken, wo und bei welchen Arzt ich die OP machen lassen wollte. Bei meinen Internet-Recherchen stieß ich u.a. aber auch immer auf Berichte über OPs in der TR und dabei fielen auch immer die gleichen Namen - Dr. Bouda, Dr. Solc und vereinzelt auch Dr. Giebel. Des weiteren wurde auch über Vermittlungsagenturen berichtet, die einem bei der Anreise usw. helfen würden.
Mein Interesse konzentrierte sich dann immer mehr auf Dr. Solc, der in einer Privatklinik in Pilsen arbeitet, weil ich über ihn ausschließlich positive Berichte gelesen habe und so sehr ich auch suchte, nichts negatives über ihn zu finden war. Ich bat sogar meinen Mann, nach Negativberichten über Dr. Solc im Internet zu suchen (weil Männer ja doch andere Denkweisen und somit andere Suchkriterien haben als wir Frauen ;-)) ). Aber auch er fand nichts.
Inzwischen hatte ich auch schon die Vermittlungsagentur "mediform-cz.de" gebeten, mir Informationsmaterial zuzusenden.
Ich kann jetzt nicht mehr genau sagen, wann genau der Knoten dahingehend geplatzt ist, dass ich mich dazu entschloss, die OP bei Dr. Solc in der Tschechischen Republik durchführen zu lassen aber wahrscheinlich war es der Moment, in dem ich nach etlichen Suchen keine neuen Berichte mehr fand.
Nun trat ich näher mit Mediform-cz in Kontakt, indem ich den Vertrag ausfüllte, 400 der Gesamtsumme anzahlte und den Termin festsetzte.
Danach passierte zunächst nicht viel, weil es noch ca. 10 Wochen bis zur geplanten OP waren.
Ca. 4 Wochen begann es dann erst etwas unruhiger zu werden. Zunächst hatte ich geplant mit meinem Mann mit dem Auto nach Pilsen zu reisen, jedoch stellte sich dann heraus, dass er arbeiten muss und alleine wollte ich mit dem Auto nicht fahren, weil ich ja nicht einschätzen konnte, ob ich nach der OP eine solche lange Fahrt überhaupt alleine schaffen konnte. Ich beschloss von Köln aus nach Prag zu fliegen. (wohne selbst im Ruhrgebiet)
Also rief ich Frau Biederer bei Mediform an und fragte sie, ob es noch möglich ist, die Zimmerreservierung für meinen Mann zu stornieren und ob sie mir ein Taxiunternehmen zum Flughafen in Prag bestellen könnte, weil ich mit dem ganzen Geld in der Tasche nicht so gerne mit öffentlichen Verkehrsmittel reisen wollte. Sie kümmerte sich sofort um alles. Der Kontakt mit ihr und ihrem Mann war immer freundlich und äußerst hilfsbereit. Sie klärten mit dem Taxifahrer Kosten und Zeiten ab und erklärten mir ausführlich, wo ich den Fahrer nach Verlassen der gesperrten Flugzone auffinden würde.
Auch die Rückreise zum Flughafen wollte ich mit dem Taxi durchführen, weil ich mir dachte, dass es 2 Tage nach der OP sicher weniger belastend für mich ist, vom Taxi gefahren zu werden als mit den öffentl Verkehrsmitteln zu reisen (auch wenn es teurer ist).
Nun kam der 16.12.05 - mein Anreisetag. Mein Mann fuhr mich zum Flughafen und um ca. 11 Uhr ging mein Flieger. Ich landete gegen 12 Uhr in Prag und als ich den frei zugänglichen Bereich des Flughafens betrat, sah ich auch schon einen Taxifahrer mit dem Schild "Mediform" in der Hand auf mich warten. Er war sehr höflich, nahm mir mein Gepäck ab und wir fuhren nach Pilsen. Da ich recht früh dran war, fragte er mich, ob ich noch in Pilsen essen gehen wollte oder welche Pläne ich sonst hätte.
Ich wollte ein wenig einkaufen gehen. Also ließ ich meine "unwichtigen" Sachen im Auto und er setzte mich zum Shoppen ab. Wir verabredeten eine Zeit und er gab mir seine Karte, falls ich Probleme hätte.
Nach ca. 1 Stunde trafen wir uns wieder und fuhren zur Klinik. Dort wurde ich von der Dame der Pension, die direkt an die Klinik angrenzt, freundlich empfangen. Sie klärte dann noch mit dem Fahrer die Formalitäten für meine Abreise und zeigte mir dann mein Zimmer. Es war genauso, wie ich es auf den Bildern in der Info-Mappe von Mediform und im Internet gesehen hatte. Freundlich, hell, sauber mit Fernsehen und gut gefüllten Kühlschrank und nett dekoriertem Tisch (inkl. Obst und Süßes).
So machte ich es mir zunächst einmal bequem, packte meine Sachen aus und sah ein wenig fern. Gegen Abend rief mich dann Herr Dr. Solc zu sich (seine Praxis ist direkt im Nebenhaus) und erläuterte mir die OP in allen Einzelheiten. Auf dem Bild im Internet und in der Info-Mappe fand ich sein Bild nicht so sonderlich sympathisch aber da ich nur nettes von ihm gelesen hatte, wunderte ich mich auch nicht darüber, dass er wirklich freundlich, sympathisch und erfahren war. Er versuchte mit kleinen Scherzen meine leichte Nervosität zu überspielen und erklärte mir wirklich jeden einzelnen Handgriff. Das Einzeichnen dauerte ca. 30 Minuten und danach erklärte er mir noch mal ca. 30 Minuten, wie der OP-Tag verlaufen würde, wann ich dran wäre und wie es in den Wochen danach weitergehen würde. Er ließ mir Zeit für jegliche Fragen und vergaß fast, das Geld anzusprechen. Also endete unser Gespräch damit, dass ich ihm das Geld gab und er mir noch eine Schlaftablette für die kommende Nacht und eine Beruhigungstablette für den Morgen der OP. Danach ging ich wieder auf mein Zimmer und blieb auch da. Frau Biederer war zwar so freundlich gewesen, mir einige Restaurants zu empfehlen, die in der Nähe liegen und eine guten Ruf genießen, jedoch war ich alleine nicht so sehr in der Stimmung essen zu gehen. Also schlief ich irgendwann ein und erwachte als die Schwester, die mich über den Morgen und nach der OP betreuen würde, vor mir stand, sich in deutscher Sprache vorstellte und mich untersuchte (Blutdruck, Fieber und Puls messen). Gegen 11 Uhr war es dann soweit. Ich wurde in den OP-Saal geschoben, der sich mit in der Klinikpension, also 2 Türen weiter, befand. Irgendwie beruhigte mich der Gedanke mit meinem "eigenen" Bett in den Saal geschoben zu werden. Dort lernte ich (wenn auch kurz) den Narkosearzt kennen und konnte noch sehen, dass es dort sauber und professionell aussah. Was mich beruhigte und mich gut "einschlafen" ließ.
Als ich wieder aufwachte, war die Schwester bei mir und überprüfte gerade den Blutdruck, Puls und Fieber. Sie war echt lieb und fragte sofort, ob es mir den Umständen entsprechend gut ginge. Sie kam auch weiterhin alle halbe Stunde oder immer dann, wenn sie Geräusche aus meinem Zimmer hörte. Gegen Abend verabschiedete sie sich und die Nachtschwester kam. Auch Dr. Solc besuchte mich noch und erfragte mein Befinden. Er erklärte mir, dass die OP gut verlaufen sei und dass er 250g links und 300g rechts entfernt hatte. Auch die Nachtschwester war freundlich und stand sofort bei mir, sobald ich irgendwie unruhig wurde. Die Nacht war ok. Natürlich konnte ich mich schlecht bewegen, wegen dem Verband und Schmerzen hatte ich auch. Aber die Schmerzen waren aushaltbar. Ich konnte nachts zur Toilette gehen und abgesehen davon, dass mir 2 mal schlecht wurde (weil ich das Narkosemittel erbrach), konnte ich auch schlafen. Ich wurde zwar auch immer mal wieder wach aber das lag in erster Linie wohl an meiner Schlafposition. Normalerweis schlafe ich auf dem Bauch oder seitlich aber das war natürlich nicht möglich. Der folgende Tag war schon wieder sehr "normal". Ich stand auf zum Frühstücken, sah fern, telefonierte und las und ab und zu schlummerte ich ein Stündchen. Ich achtete darauf die Beine zu bewegen (wegen der Trombosegefahr) und die Schmerzen waren gut aushaltbar. Dr. Solc kam am Nachmittag auch wieder vorbei und erkundigte sich erneut nach meinem Befinden und war zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Die kommende Nacht verlief problemlos auch wenn ich mich an die Rücken-Schlafposition immer noch nicht gewöhnen konnte ;-))
Am nächsten Morgen freute ich mich tierisch darauf wieder nach Hause fahren zu können aber das lag in 1. Linie daran, dass ich ich meinen Mann vermisste. Ich wusch mich, packte zusammen und wartete auf Dr. Solc, der mir noch einen neuen Verband anlegen wollte. Als er kam war er wie immer freundlich und sehr vorsichtig beim Wechseln des Verbandes. Er gab mir für die kommenden Tage Schmerztabletten mit, wir vereinbarten einen Nachuntersuchungstermin und er gab mir seine Telefonnummer, Handynummer und E-Mail-Adresse, damit ich ihn jederzeit kontaktieren könne.
Auch der Taxifahrer kam wie verabredet und fuhr mich (trotz starken Schneefalls) gut und sicher zurück nach Prag zum Flughafen.
Die letzen 2 Wochen verliefen weitestgehend problemlos. Ich konnte nach 5 Tagen den Verband entfernen und auch wieder duschen. Wirklich toll fand ich auch, dass ich sofort an dem Tag meiner Rückreise eine Mail von Frau Biederer erhielt, die mich fürsorglich nach meinem Befinden fragte und ob alles wie geplant verlaufen sei.
Der Heilungsprozeß geht weitestgehend gut voran, Schmerzen hatte ich nach wenigen Tagen keine mehr - natürlich merkt man ab und an noch, dass man gerade eine OP überstanden hat. An 2 Stellen verheilen die Schnitte nicht ganz so schnell, aber in 2 Tagen habe ich den Nachuntersuchungstermin in Pilsen und dann wird sich Dr. Solc die Sache mal ansehen.
An dieser Stelle muss ich wieder ganz doll die Agentur Mediform loben, die sich auch für den Termin meiner Nachuntersuchung echt ins Zeug gelegt hat, um mir zu helfen. Frau Biederer hat mir alle Fahrzeiten der Züge und Busse besorgt, hat mir genauestens erklärt, wie ich zum Bahnhof komme, hat mir die Kosten für Bahn und Bus und für die Taxifahrt vom Bahnhof zur Pension aufgeführt, hat mir eine bekannte Pension günstig gebucht und mir sogar schon ein Taxi bestellt, welches mich rechtzeitig von der Pension zur Klinik fährt. Und das alles, ohne dass ich irgendetwas dafür zahlen muss. Sie ist unglaublich hilfreich und freundlich und ohne sie hätte ich wesentlich mehr organisatorische Probleme und Hürden gehabt, die sie mir einfach abgenommen hat. Vielen Dank hierfür.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich bisher wirklich an nichts Anstoß genommen habe: Ich bin mit dem Ergebnis der OP mehr als zufrieden, der Arzt ist erfahren, vertrauensvoll und unglaublich nett; die Agentur ist eine wichtige und hervorragende Hilfe gewesen und die Pension war super, sauber und alle Mitarbeiterinnen (inkl. Schwestern) super hilfreiche, zuvorkommende und freundliche Menschen, die den Aufenthalt sehr angenehm gestaltet haben. Ich habe mich jederzeit gut aufgehoben gefühlt und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Der Taxifahrer war vertrauensvoll und auch das Wichtigste nicht zu vergessen: der Gesamtpreis dieser ganzen Angelegenheit war auch sehr in Ordnung.
Einzelauflistung ohne Fahrtkosten (da die variieren von Entfernung und Beförderungsmittel)
1) OP (alles 2300,-
2) Spezial-BH 35,-
3) Bluttest (kann auch mitgebracht werden) 25,-
4) Pauschale für alle notwendigen Nachunters. + Eingriffe 50,-
insgesamt 2010,-
5) Pension für 3 Nächte a 50 (inkl. mediz. Versorgung) 150,-
6) Taxifahrt von Prag nach Pilsen (Einfachfahrt) rd. 69,- (2000 Ts. Kronen)
7) die Pension für die Nachuntersuchung kostet 21,-
8) die Zugfahrt von Prag nach Pilsen wird ca. 16,- kosten
9) die Fahrt vom Bahnhof zur Pension 2 ca. 5
Ich hoffe allen Suchenden eine kleine Hilfe zu sein. Sollte es Fragen geben, sagt Bescheid. Was mich betrifft habe ich versucht alles zu erzählen, was mir so einfiel.