Und dazu ein paar Fakten
29.11.2003
Schönheits-OPs im Ausland
Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie warnt: Hände weg von "Fachveranstaltern" in der Schönheitschirurgie!
H. ließ sich ihre Brüste in Jugoslawien vergrößern. 2.000 Euro wollte sie so sparen. Ergebnis: Ihr Busen ist völlig zerschnitten, das Gewebe vernarbt, die Implantate sitzen zu tief. Insgesamt drei Mal lag die 35-jährige jetzt schon auf dem OP-Tisch. Kosten für zwei Korrektureingriffe in Deutschland: Noch mal 2.000 Euro. Dafür hätte sie sich auch gleich hier operieren lassen können. Roswitha H. ist längst kein Einzelfall mehr.
Das Auslandsangebot lockt: Dank niedriger Betriebs- und Lohnnebenkosten sind Schönheits-OPs in Osteuropa, Südafrika oder Thailand bis zu 60% billiger. "Aber kaum ein Patienten weiß, wer dort alles auf Kosten der medizinischen Qualität gnadenlos abkassiert", sagt Prof. Albert K. Hofmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). So genannte "Fachveranstalter" verschieben Patienten wie Ware ins Ausland und kassieren dafür zum Teil horrende Vermittlungsgebühren. Medizinische Verantwortung: Die wird kategorisch abgelehnt.
"Am schlimmsten ist, dass sich sogar deutsche Augenärzte, Gynäkologen, Urologen und HNO-Ärzte an der Gutgläubigkeit der Patienten bereichern." Als so genannte "Vertrags-Fachärzte" der Vermittlungsagenturen bieten sie medizinische Beratung, Voruntersuchungen und Nachsorge für Faceliftings, Fettabsaugungen, Nasenkorrekturen und Brustvergrößerungen an. Prof. Albert K. Hofmann: "Sie sind zwar Fachärzte. Allerdings ohne jede plastisch-chirurgische Ausbildung."
Die "Goldgräberstimmung in der Schönheitschirurgie": Sie hat gerade erst begonnen. "Angesichts dieser aktuellen Entwicklung nutzt es aber nichts, als deutsche Fachleute nur zu warnen und zu nörgeln", sagt Prof. Albert K. Hofmann. "Wir müssen den Patienten konkrete Hilfe anbieten. Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie hat deshalb im Frühjahr die "6 Goldenen Regeln für Beauty-OPs im Ausland" entwickelt. Kein Patient muss mehr bei Schönheitsoperationen im Ausland leiden, wenn er sich an diese wenigen, einfachen Regeln hält." Prof. Albert K. Hofmann nennt ein Beispiel: "Grundregel Nr. 1: Hände weg von diesen so genannten "Fachveranstaltern". Nehmen Sie sich lieber ein bisschen mehr Zeit für die Vorbereitungen. Recherchieren Sie selbst nach qualifizierten Ärzten und seriösen Kliniken. Auch wenn es ein paar Euro kostet, rate ich Ihnen, sich vorher von einem deutschen Plastischen Chirurgen beraten zu lassen. Was nützt jede Ersparnis, wenn die Operation in einer Katastrophe endet."
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