Hallo,
ich hatte gestern meinen Termin beim MDK und wollte den Frauen, die noch auf eine Befürwortung hoffen, ein bisschen Hoffnung machen ;-)
Ich bin 19 Jahre alt, 1, 70m groß und wiege etwa 67kg.
Meine Brüste haben angefangen zu wachsen als ich 9 war, damals war es zunächst natürlich aber nur ein deutlicher Ansatz. Als ich 12/13 war, sind sie regelrecht explodiert und plötzlich hatte ich D, mit 15 E und nun haben ich 75 F mit starker Tendenz zu G. Mit 15 war ich das erste Mal auf Grund von zunehmenden Kopfschmerzen und Rückenprobleme in 2 Kliniken. Die Ärztin einer Klinik in Köln, welche mir am Ende sehr inkompetent erschien, erzählte mir, nachdem sie mich begutachtet hatte (keine Vermessungen oder ähnliches), dass meine Brüste wunderschön wären und sie nicht wüsste, wo mein Problem liege. In der Sana-Klinik in Gerresheim/Düsseldorf (wo ich mich auch operieren lassen werde), wurde ganz anders mit mir umgegangen. Ich wurde gemessen, gewogen und jeder Winkel meiner Brüste wurde genau abgemessen, es wurden Bilder gemacht und eine abschließende Beurteilung wurde mir wenige Tage später zugeschickt. Natürlich ohne Befürwortung - mit 15 ist man ja doch noch zu jung und unreif und die Brüste befinden sich ja noch im Wachstum.
Ab dann hatte ich versucht, die Brüste gut zu verstecken und das Problem so gut wie möglich zu verdrängen. Ich wurde auch nie gemobbt o.ä. Letztes Jahr im November habe ich dann aber beschlossen, das Problem konkret nocheinmal anzugehen und bei meiner KK (Pronova BKK) einen Antrag auf eine BV zu stellen. Rückenschmerzen/Nackenschmerzen habe ich kaum, da ich viel Sport mache, eben so gut es geht. Allerdings habe ich fast täglich Kopfschmerzen, abundzu stechende Schmerzen in den Brüsten und ich habe es einfach satt, im Sommer nicht schwimmen gehen zu können, in den Freiheiten so eingeschränkt zu sein, keine schönen Sachen tragen zu können...eben all die Probleme, die Frauen mit zu großen Brüsten nur zu gut kennen.
Zunächst bat ich meine Frauenärztin um ein Attest, was sie mir auch sofort ausstellte. Anschließend bekam ich noch ein Attest von einem Orthopäden und von einem Arzt einer Düsseldorfer Klinik ausgestellt. Der MDK (dem ich schon vorgestellt war) verlangte zudem noch einen psychiatrischen Befund. Also versuchte ich erstmal vergeblich, einen Psychiater zu finden. Gar nicht mal so einfach, dafür fühlt sich scheinbar nämlich niemand verantwortlich. Als ich endlich wen gefunden hatte, schickte diese "Ärztin" mich dann allerdings wieder nach Hause, da sie meinte, sie könne mir nicht helfen. Daraufhin rief ich bei der KK an, um zu fragen, wo ich denn hinsolle dafür. Der Sacharbeiter erklärte mir, dass der MDK davon ausging, ich sei schon seit geraumer Zeit in ps. Behandlung, da im Attest meiner Gynäkologin stand, ich leider unter einer "immensen psychischen Belastung". Nachdem ich das Missverständnis aufgeklärt hatte (mir geht es psychisch hervorragend, ich war nie in Therapie) reichte ich alle Unterlagen ein und bekam einen Termin beim MDK für wenige Wochen später.
Ich war erst sehr pessimistisch. Doch die Ärztin war sehr nett, ich konnte mich ganz normal mit ihr unterhalten. Sie fragte Sachen bezüglich meiner Entwicklung, Krankheiten, familiäre Vorbelastung, Schmerzen, Operationen, meines Privatlebens (allerdings keine intimen Dinge, nur wie z.B. mein Freund dazu steht usw.) und anschließend wurde ich untersucht. Sie tastete meinen Rücken ab, miss, wog und vermiss mich und testete meine motorischen Fähigkeiten.
Im Abschlussgespräch erklärte sie mir dann, dass ich ein sehr grenzwertiger Fall sei, da ich kaum unter Schmerzen leide und ich psychisch sehr stabil sei. Allerdings sind meine Brüste absolut unproportional zum Rest meines Körpers, sie sind auf Dauer einfach zu groß und zu schwer und sie würde ein Auge zudrücken und es befürworten.
Gleich darauf habe ich sehr viel rumtelefoniert. Auch wenn die KK immer noch das letzte Wort hat und entscheidet, wenn der MDK die OP für medizinisch indiziert hält, ist die Sache so gut wie geritzt ;-) Also rief ich in Gerresheim an und habe auch direkt einen Beratungstermin für nächste Woche Dienstag bekommen. Da ich mir aber nicht sicher sei, ob ich das Gespräch auch ohne schriftliche Genehmigung der BV von der KK wahrnehmen kann, rief ich dort auch nocheinmal an. Sie meinten, das mit dem Gespräch sei kein Problem, sie würden mir die Genehmigung so schnell wie möglich schicken, ich solle nur nochmal in der Klinik anrufen und dort Bescheid sagen. Gesagt, getan und nun erfahre ich nächste Woche meinen OP-Termin :-D
Man muss dem ganzen einfach so entspannt wie möglich entgegen sehen. Man sollte keinesfalls Übergewicht haben und man muss mit der ganzen Situation psychisch einfach kalrkommen und im Endeffekt ist es fast schon ein Glücksspiel. Ich habe auch sehr viel negatives darüber gelesen, weswegen ich auch ziemliche Angst vor dem Termin beim MDK hatte. Jetzt weiß ich, dass ich mich umsonst so verrückt gemacht habe. Man weiß vorher nie genau was sie sagen werden, man kann nur aufs Beste hoffen :-)