Krankenkasse, MdK und Gewichtsabnahme
Hallo Chicco
Ich selbst bin bei der sancura BKK, kann dir aber gerne schildern, wie es bei mir war. Allerdings weiß ich auch, dass es bei jedem unterschiedlich sein kann, wie der MdK und die KK (=Krankenkasse) entscheidet.
Ich habe mir durch Anregung durch meinen Orthopäden, der mir zu einer OP riet, ein Attest von ihm dazu geben lassen. Habe mir das natürlich durch den Kopf gehen lassen, ob ja oder nein, da ich sehr viel Selbstbewusstsein habe und meinen Körper auch so akzeptiert habe. Allerdings meinte mein Orthopäde, dass wenn ich die OP nicht machen ließe, dass ich dann in 10 Jahren bereits in Rente gehen könnte. Naja, in 10 Jahren bin ich 35!!! Was soll ich da in Rente. Nun gut, das erste Attest hatte ich. Um mir noch eine Meinung einzuholen bin ich auch zum Frauenarzt. Dem habe ich mein Problem geschildert und er hat mir auch sofort ein Attest ausgestellt, dass er die OP befürwortet.
Tja, um dies alles auch mal aus fachspezifischer Sicht zu sehen habe ich mir noch einen plastischen Chirurg gesucht, der sich alles ansah, vermaß und mir dann schließlich auch noch ein sehr ausführliches Attest ausstellte. Diese Atteste stellten dann die Grundlage meines Antrages dar, den ich dann bei der KK einreichte. Ich habe alles rein geschrieben (ganze 3 DIN A 4 Seiten). Von wegen Sport und so, Probleme mit dem Rücken usw.
Daraufhin bekam ich einen Termin beim MdK. Und durch Berichte anderer Damen wußte ich schon, dass wir hier in Köln einen sehr scharfen MdK haben, der sehr sehr kritisch ist und eigentlich nur ablehnt. Das Gespräch beim MdK dauerte 1 Stunde und dann bekam ich das o.k. Nun der Haken, wo du wohl auch hin möchtest. Ich wog damals bei einer Körpergröße von 163 cm 72 Kg. Allerdings hatte ich schon 26 Kilo im vergangenen Jahr abgenommen. Die Dame vom MdK meinte ich müsse erst noch 6 Kilos abnehmen um auf den BMI von 25 zu kommen. Dies ist für die Leute beim MdK ein Richtwert, auf den sie sehr stark achten.
Somit wußte ich, dass wenn ich abnehme ich aber schon mal das o.k. vom MdK hätte. Allerdings meinte meine KK, dass ich es erst abnehmen müsse und dann nochmal zum MdK usw. Dies erfuhr ich telefonisch (da ich mehr als 4 Wochen warten durfte auf eine Entscheidung, weil der MdK das Gutachten nicht schickte und ich schon ständig anrief). Tja, dann habe ich mit meiner Sachbearbeiterin diesbezüglich diskutiert, dass es an 6 Kilos nicht scheitern kann, ich sowieso schon so viel abgenommen hatte usw. Und es gibt eine Entscheidung des Dortmunder Sozialgerichtes, wonach das Gewicht einer Frau bei der Entscheidung der Kostenübernahme durch die KK keine Rolle spielen darf. Wie es genau heißt im Urteil mußt du mal schauen. Das Urteil ist vom 16.06.2003, des Sozialgerichtes Dortmund. Auf jeden Fall hatte dort eine Frau auch daraufhin geklagt, dass wenn sie abnimmt, nicht gezielt an der Brust abnehmen könne und somit nicht erwartet werden kann, dass das Volumen dort weniger wird.
Tja, ich hatte also diskutiert. Und es ging bei meiner KK nochmal durch die Chefetage und man beriet sich auch nochmal mit dem MdK. Auf jeden Fall erfuhr ich zwei Tage nach dem Telefonat mit der Auflage der 6 Kilo, die ich abnehmen sollte, dass mein Antrag so bewilligt wird und ich nicht abnehmen müsse und nicht nochmal zum MdK gehen muss usw.
Allerdings hatte ich damit wirklich sehr viel Glück. Das alles hat sich ca. 3 Monate hingezogen und 2 Monate später, am 02.02.2004, war ich operiert und bin einer der glücklichsten Menschen der Welt.
Wenn du noch mehr wissen möchtest oder spezielle Fragen hast, so kannst du sie mir auch gerne per Mail stellen unter: Phantasia89@netcologne.de
Bye und ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Köln.
Bye sagt Cari.