Brustop/Vergrößerung mit Stammzellen
Hallo Mickey514,
vielleicht darf ich als Mann vom Fach mal etwas klarstellen:
Es gibt im Bereich des Eigenfett-Transfers zwei unterschiedliche Methoden. Zunächst die BEAULI-Methode, welche wir anwenden und auch als überlegen ansehen. Daneben gibt es die sogenannte Stammzellenmethode, die wir so wie sie propagiert wird als reinen Marketinggag ansehen.
Beide Methoden arbeiten mit sogenannten adulten / reifenStammzellen aus dem Fettgewebe. Den Unterschied möchte ich Dir im Folgenden kurz erklären, und auch, warum wir von der Stammzellenmethode gar nichts halten.
grundsätzlich benötigen wir unversehrte Fettzellen, die von einer Körperregion zur anderen übertragen werden können. Die beste Absaugmethode hierfür ist die aus Deutschland stammende Wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL), welche 98% intakte Fettzellen (nach Stutz et alt.) liefert, die wir direkt ohne jegliche weitere zelklschädigende Behandlung bei der BEAULI-Methode übertragen. Hierbei werden zumeist keine einzelnen Zellen gewonnen sondern Mikroverbände von etwa 20 - 200 Zellen mitsamt der darin enthaltenen Stammzellen.
Die definitive Anwachsrate beträgt nach einer MRT-Studie der medizinischen Hochschule Hannover (MHH) über 76 %. Hierbei wurde nicht nur das Volumen bestimmt, sondern das MRT kann auch die Durchblutung und Vitalität des hinzugewonnenen Gewebes nachweisen.
Da der Zellbrei noch 20% Betäubungslösung enthält beträgt der endgültige Volumengewinn durchschnittlich über 50 %. Umfangsvermehrung über der Brust meist über 5 cm.
Bei der Stammzellenmethode wird das abgesaugte Fett in 2 Portionen geteilt. Die erste Portion dient dem späteren Wiedereinspritzen in die Brust. Das Fett wird aber so lange aufbewahrt, bis durch verschiedenste Chemikalien die Fettzellen der andern Portion zerstört sind und das Bindegewebe aufgelöst wurde. Die Stammzellen sind nämlich unreife Bindegewebszellen aus dem zartesten Bindegewebe zwischen den einzelnen Fettzellen. Dickere Membranen enthalten keine Stammzellen mehr. Diese unbehandelten Stammzellen erhalten aus dem Gewebeverband, in dem sie sich befinden den Impuls, der ihre Entwcklungsrichtung (Bindegwebe, Blutgefäße, Fettzellen) bestimmt.Bei der Stammzellenmethodik müssen ja die umgebnenden Fettzellen und das Bindegewebe aufgelöst werden, dies führt zumindest perziell auch zur Schädigung der Stammzellen- membran, so daß diese überwiegend nur die Entwicklung hin zu Bindegewebe / Narbe einschlagen können. Die umfangreichere Fettabsaugung hätte bei uns bewirkt, daß wir über 90% unserer erfolgreich operierten patientinnen gar nicht hätten operieren können. Die ausgedehntere Fettabsaugung und der Zeitbedarf für die Stammzellgewinnung führen zu einer geringeren Überlebensrate der übertragenen Fettzellen, was einen möglichen Vorteil der Stammzell- anreicherung schon von vornherein zunichte macht.
Der höhere Zeitbedarf bei geringerer Anwachsrate, sowie die hohen Kosten für die Stammzellgewinnung limitieren die von der Idee her positiven Möglichkeiten der Methodik. Patientinnen, die glauben, sie hätten sich den Rolls Royce der Ästhetik geleistet, merken dann beim Einparken, daß es doch nur ein Fiat 500 war.
Allkes in Allem: ein Marketinggag, bei denen Patientinnen die aktuelle Forschung über adulte Stammzellen bezahlen.
Ob diese Stammzellen Krebs auslösen können ist mehr als zweifelhaft. Bei der Verwendung fremder Stammzellen könnte man dies diskutieren, bei beiden Methoden der Fettübertragung werden aber die eigenen Stammzellen übertragen. Es gibt bislang nicht den geringsten Hinweis auf eine Förderung von Brustkrebs. Auch denklogisch ist solches absurd. Dahingegen hat man jetzt bei Trägerinnen von Siliconimplantaten weit mehr atypische Lymphome (Lymphknotenkrebs) in der Nähe der Implantate gefunden als diese sonst in der weibliche Brust statistisch auftreten. Allerdings ist auch diese Zahl sehr gering, wobei die Dunkelziffer höher liegen kann, weil man bisher einfach nicht daran gedacht hat. Auf jeden Fall sind die Gesamtrisiken von Implantaten weitaus höher und dramatischer, als die des Eigenfettaufbaus der Brust. Zysten werden nicht von Stammzellen gebildet sondern bilden sich durch untergegangene Ansammlungen von Fettzellen, die keinen Anschluß an die Blutversorgung gefunden hatten oder durch zeizverlust zu spät implantiert wurden. Richtig operiert kommen solche Zysten gelegentlich vor mit einer Größe von etwa 1-2 mm. Die meisten trocknen spontan aus. Aber auch ohne diese OP können in der Brust derartige Zysten im Laufe des Lebens entstehen.
Den touristische Weg inms Ausland halten wir für wahnsinnig, wenn man an immerhin mögliche Komplikationen denkt. Wir hatten schon Patientinnen von der ukrainischen Grenze, weil es hier billiger war. Gerade für den Eigenfettaufbau sind die Kosten dort nicht geringer als in Deutschland. Bei den Kosten frage man am besten nach, bis zu wievielen Zonen denn notfalls das Fett abgesaugt werde, weil sich hier hohe versteckte Kosten oder minderwertige Resultate verbergen können.
Im Beauty-Forum kannst Du mit Kimsi (unter Busen, schöne Brüste) Kontakt aufnehmen. Kimsi war vorher extrem skeptisch. Über Kosten will ich an dieser Stelle nicht reden, sondern ich wollte nur einmal den Nebel von gewinnstrebenden Behauptungen etwas lichten.
Ich hoffe, daß ich zur Klärung mit Klartext etwas beitragen konnte.Viele grüße aus Hamburg.
Für die BEAULI-Methode gibt es mehrere seriöse Anwender in Deutschland.