Dehnungsstreifen sind sichtbare Erscheinungen in der Unterhaut, die durch starke Dehnung des Gewebes - beispielsweise während der Schwangerschaft (Schwangerschaftsstreifen) oder bei schneller Gewichtszunahme - auftreten können. Die Färbung wird durch durchscheinende Blutgefäße hervorgerufen. Die Streifen treten bevorzugt an besonders stark belasteten Geweben wie Bauch, Hüften, Gesäß, Oberarmen und Brüsten auf. Prädisponierende Faktoren sind eine Bindegewebsschwäche und eine starke Gewichtszunahme. Zudem ist die Hautelastizität während einer Schwangerschaft durch hormonelle Einflüsse vermindert.
Entstehung
Das Bindegewebe, welches für die Elastizität der Haut verantwortlich ist, besteht aus einem Netzwerk von kollagenen Fasern. Wird das Bindegewebe überdehnt, führt dies zu irreparablen Rissen in der Unterhaut, die zu äußerlich sichtbaren blaurötlichen Streifen führen. Im Laufe der Zeit verblassen die Streifen, bleiben jedoch als helle Narben weiterhin sichtbar.
Dehnungsstreifen treten nicht nur während der Schwangerschaft auf, sie können sich auch bei einer Kortisontherapie oder während des Wachstums zeigen. Möglich ist es auch, Dehnungstreifen durch zu viel Sport zu bekommen. Insbesondere beim stärkeren Muskelaufbau sind Dehnungsstreifen fast unvermeidbar.
Prophylaxe
Dehnungsstreifen können mit kosmetischen Präparaten nicht rückgängig gemacht werden. Durch spezielle Massagetechniken wie beispielsweise Zupf- und Knetmassage kann die Elastizität des Bindegewebes jedoch deutlich verbessert werden. Bei Neigung zu Frühgeburten, Fehlgeburt oder zu frühen Wehen ist vor der Anwendung ein Arzt zu konsultieren.
Zur Massage sind besonders pflanzliche Öle geeignet, die durch ihren hohen Gehalt an Linol- und Linolensäure epidermale Ceramide aufbauen und damit die Elastizität der Haut erhalten. Kukui-Nussöl, Borretschsamenöl, Jojoba-Öl, Weizenkeim-Öl und Sojaöl sind besonders reich an diesen essentiellen ungesättigten Fettsäuren.
Außerdem hat sich eine ausgewogene und gesunde Ernährung als der Elastizität des Bindegewebes förderlich und der Vorbeugung von Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen wirkungsvoll erwiesen. Das Collagene Bindegewebe besteht hauptsächlich aus den drei Aminosäuren Lysin, Prolin und Glycin. Bei dem Syntheseprozess spielt auch Vitamin C (Ascorbinsäure) eine tragende Rolle. Eine, auf das fehlen dieses Vitamins, zurückgehende Krankheit ist z. B. Skorbut. Insbesondere die Aminosäure Prolin findet sich hauptsächlich in tierischen Produkten. Das Kollagen wird in der Haut von den sogenannten Fibrozyten, Fibroblasten gebildet. Firbrozyten sind, im Gegensatz zu Fibroblasten, bewegnungsunfähig.
Minderung
Um die Streifen zu mindern bzw. die Sichtbarkeit zu verringern, sind Vitamine (insbesondere Vitamin E) hilfreich. Auch durch die Bräunung der Haut durch Sonne oder die Benutzung eines Solariums sieht man die Streifen weniger. Eine Behandlung beim Hautarzt mit einem Alexandrit-LASER (Farbstofflaser) kann die Dehnungsstreifen verkleinern. Auch mit Cortison-Präparaten lassen sich Dehnungsstreifen behandeln, jedoch nicht unbedingt empfehlenswert, da es ein hochkonzentriertes Arneimittel ist (Rücksprache mit dem Hautarzt!)